Index
Index

Herzlich Willkommen

Diese Seiten wurden erstellt am 01.01.2000 von

Dr. med. Axel Miretzky, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Angelika Miretzky, logotherapeutische und existenzanalytische Beraterin

 

 

ACHTUNG ! Diese Seiten befinden sich noch in der Erstellung

Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn noch nicht alle Funktionen verfügbar sind

Was bedeutet “Ärztliche Seelsorge”?

Der Begriff wurde von dem Wiener Nervenarzt Viktor Frankl, dem Begründer der Logotherapie begründet.

In seinem gleichnamigen Buch schreibt er dazu:

Von der weltlichen Beichte zur ärztlichen Seelsorge

Die psychotherapeutische Bedeutung der Beichte ist von verschiedenen Seiten wiederholt gewürdigt worden. Es zeigt sich immer wieder, daß der bloßen Aussprache als solcher bereits eine wesentliche therapeutische Wirkung zukommt. Es gilt von der Aussprache ganz allgemein, gilt vom Aussprechen seelischer Not überhaupt. Mitgeteiltes Leid ist auch "geteiltes" Leid.

Was die Psychotherapie, im besonderen die Psychoanalyse, sein wollte, das war: weltliche Beichte; was die Logotherapie, im besonderen die Existenzanalyse, sein will, das ist: ärztliche Seelsorge.

Dieser Satz darf nicht mißverstanden werden. Ärztliche Seelsorge soll kein Ersatz für Religion sein; sie will nicht einmal ein Ersatz sein für die Psychotherapie im bisherigen Sinne, sondern, wie schon gesagt wurde, deren bloße Ergänzung. Wenn also ärztliche Seelsorge verdächtigt wird, ein Surrogat für Religion sein zu wollen, dann können wir nur sagen: nichts liegt ihr ferner. Auch in der Logotherapie oder Existenzanalyse sind wir noch Ärzte und wollen es bleiben. Wir denken nicht daran, mit den Priestern zu konkurrieren. Allein wir wollen den Kreis ärztlichen Handelns ausschreiten und die Möglichkeiten ärztlichen Tuns ausschöpfen.

Ärztliche Seelsorge ist selbstverständlich kein Ersatz der eigentlichen und die ist und bleibt die priesterliche Seelsorge; aber es ist eine Zwangslage, die dem Arzt abverlangt, ärztliche Seelsorge zu leisten. »Die Patienten sind es, die uns vor die Aufgabe stellen« (GUSTAV BALLY). »Nur zu oft ist die Psychotherapie darauf angewiesen, in Seelsorge auszumünden« (W. SCHULTE); denn »die Psychotherapie... ist unvermeidlich, auch wo sie es nicht weiß noch wissen will, immer auch irgendwie Seelsorge ... Oft muß sie ausdrücklich seelsorgliche ... Eingriffe vornehmen« (A. GÖRRES)."

»Er mag das wollen oder nicht - in der Lebensnot außerhalb des Krankseins zu raten, ist dem Arzt vielfach heute an Stelle des Seelsorgers auferlegt«, und »man kann nicht ändern, daß die Menschen in Lebensnot heute zum größeren Teil nicht den Seelsorger, sondern den lebenserfahrenen Berater im Arzt suchen« (H. J. WEITBRECHT); denn die von VICTOR E. V. GEBSATTEL so benannte »Abwanderung der abendländischen Menschheit vom Seelsorger zum Nervenarzt« ist ein Tatbestand, dem sich der Seelsorger nicht verschließen, und eine Anforderung, der sich der Nervenarzt nicht versagen darf.

 

Auf den folgenden Seiten finden Sie Texte bekannter spiritueller und religiöser Autoren. Wenn Sie diese Seiten erfreuen, zum Nachdenken anregen, inspirieren oder auch einfach nur trösten, dann haben sie ihren Zweck erfüllt.

[Index] [Inhalt]